Zu mehr Nachhaltigkeit im Handarbeiten: Befolge diese neun Schritte

Als ich begonnen habe, mich mit dem Erstellen von Handarbeits-Anleitungen zu befassen, waren zwei Dinge von vornherein klar:
Meine verwendeten Materialien sollten

  • von guter QualitĂ€t sein.
  • in respektvollem Umgang mit Natur, Tier und Mensch hergestellt werden.

Ich begann also, mich mit Zertifizierungen zu befassen und achtete beim Einkauf auf Fair Trade- und Bio-Zertifikate.

Verschiedene Begegnungen lehrten mich jedoch, dass

  • jeder noch so umweltschonende Neukauf kostbare Ressourcen verbraucht
  • schon Vorhandenes zu nutzen deutlich nachhaltiger ist als neu zu kaufen
  • der Prozess des nachhaltigen Handelns einige Schritte vor einem allfĂ€lligen Neukauf beginnt.

GrĂŒner Handarbeiten ist meine Leidenschaft!
Ich zeige dir, wie du beim Handarbeiten möglichst wenig Ressourcen verbrauchst und Dinge herstellen kannst, die unserem gebeutelten Planeten guttun.
Lass uns fĂŒr mehr Nachhaltigkeit beim Handarbeiten sorgen!

Weshalb ist es ĂŒberhaupt wichtig, grĂŒner zu Handarbeiten?

Ich finde, es ist höchste Zeit fĂŒr einen bewussteren Umgang mit Textilien!
Viele davon sind zum Wegwerf-Artikel verkommen.
Immer schneller wechselnde Trends und billige Preise feuern den Konsum an.
Unsere SchrÀnke platzen aus allen NÀhten.

Unser massloser Konsum erzeugt einen enormen Wasserverbrauch, verschmutzt Luft und GewÀsser und trÀgt massgeblich zur Klima- und BiodiversitÀtskrise bei.

Was hat das mit Handarbeiten zu tun?
Aus Stoffen und Garnen stellen wir als Macher:innen Textilien her.
Selbst gemachte Sachen sind an und fĂŒr sich schon nachhaltiger als fertig gekaufte Kleidung. Denn wir investieren wertvolle Zeit und haben deshalb einen emotionalen Bezug zu unseren Werken.

Weil heutzutage aber Garne und Stoffe teilweise unglaublich gĂŒnstig zu haben sind, verfĂŒhren sie uns zu unnötigen KĂ€ufen.
Wir kaufen mehr, als wir brauchen und tragen so zur zunehmenden untragbaren Belastung des Planeten, unserem einzigen Zuhause, bei.

Ich zeige dir hier, wie du Schritt fĂŒr Schritt mehr Nachhaltigkeit ins Handarbeiten bringen kannst:

1. Frage dich, ob du das GewĂŒnschte wirklich benötigst

  • Passt es zu deinen anderen Sachen?
  • Ist es wirklich ein Teil, das dir noch fehlt, oder hast du schon mehrere dieser Art im Schrank hĂ€ngen?

Um diese Fragen zu beantworten, ist es hilfreich, deine Garderobe etwas nÀher anzuschauen.
Verschaffe dir mit einem kleinen Konzept Überblick darĂŒber, was du gerne trĂ€gst:

  • Farben
  • Schnitte
  • Materialien
  • Stil

Gib weg, was ganz klar nicht zu deinen nun erkannten Kriterien passt.
Fertige kĂŒnftig nur noch Textilien an, die zu deinem Konzept passen.

Mach dir ja keinen Stress!
Überlegen, was du wirklich benötigst, darf Freude machen und bringt oft eine frische Klarheit und wohltuende Erleichterung.
Auf gar keinen Fall musst du von heute auf morgen alles Bisherige weggeben und von Grund auf alles neu kaufen oder machen.
Lass dir Zeit und nÀhere dich in deinem Rhythmus, mit Musse deinem eigenen Stil.

Gönne dir Hilfe, wenn dir die Stil-Findung Kopfzerbrechen bereitet.
Die Investition in eine Beratung wird dich vor unzÀhligen FehlkÀufen bewahren.
Ich kann dir dafĂŒr von Herzen Caroline Fabers, Janine Dudenhoeffer, Uta Engbert und Petra Staffelbach empfehlen.
Sie beraten dich online oder vor Ort.

Im NÀh deinen Stil-Club, lernst du deine Kleidung direkt in deinem Stil zu nÀhen. Aus demselben Haus kommt auch die Farbfitterie.

Ein hilfreicher Artikel mit Tipps, wie du verlockendenen Stoffen widerstehen kannst, findest du hier. Die Tipps eignen sich auch fĂŒr dich, wenn du zu kuscheligen Garnen nicht nein sagen kannst und dein Vorratsschrank schon mehr als gut gefĂŒllt ist.

2. PrĂŒfe, ob du durch AbĂ€ndern von Vorhandenem zum GewĂŒnschten kommst

Nimm zuerst genau unter die Lupe, was schon da ist, bevor du dich nach neuen Textilien umschaust. Oft reichen kleine Änderungen an Farbe, Grösse und Passform. Wenn du dich diesem Thema nicht gewachsen fĂŒhlst, hole dir UnterstĂŒtzung.
Petra Staffelbach bietet bei NĂ€hprojekten Hilfe an.

3. Wirf nichts weg

Auch die allerbeste QualitÀt nutzt sich durchs Tragen ab: Es bildet sich ein Riss, eine abgewetzte Stelle oder ein Fleck.

Bevor du etwas wegwirfst, kannst du es reparieren (lassen). Bei einem guten, liebgewonnenen StĂŒck lohnt sich das natĂŒrlich! Auf YouTube, Pinterest und Instagram und im Green Needle Magazin findest du hierzu viel Inspiration.

FrĂŒher warf ich Strick- und HĂ€kelversuche, die nicht gelungen waren, einfach weg. Heute ribble ich die Versuche wieder auf und verwende das Garn fĂŒr etwas anderes.

Wenn genĂ€hte Textilien ihr Lebensende erreicht haben, kannst du die schadhaften Stellen herausschneiden und die intakten Teile in deinen Stoffvorrat aufnehmen. Aus den Resten eines durchgelegenen Lakens oder einer abgetragenen Hose lassen sich noch viele wunderbare Dinge zaubern. Auf diese Weise begleiten dich Teile von Lieblingstextilien noch jahrelang weiter. Im Artikel „Ideen fĂŒr nachhaltige Geschenke“ zu diesem Thema, den ich noch laufend ergĂ€nze, findest du eine FĂŒlle von Ideen.
Schau immer mal wieder rein!

4. Beziehe Material, wenn möglich, Secondhand

Bei Secondhand denken die meisten wahrscheinlich nur an Kleidung. In den letzten Jahren habe ich jedoch entdeckt, dass es auch fĂŒr Stoffe, Garne und Zutaten viele Bezugsquellen fĂŒr Secondhandmaterialien gibt. Die meisten Materialien sind nicht gebraucht, sondern wurden gekauft und spĂ€ter aussortiert. Ich denke, du kennst das Thema 😉

Lies dazu meine Artikel ĂŒber Secondhand-Garne und Secondhand-Stoffe.
In der Podcastfolge 22 vom Textilportal kannst du ausserdem dir ein GesprĂ€ch ĂŒber Secondhand-Handarbeitsmaterialien anhören.

5. Kaufe weniger Material, dafĂŒr von ausgezeichneter QualitĂ€t

Buy less,
choose well,
make it last

sagte schon die fĂŒr Umweltthemen engagierte Mode-Designerin Vivienne Westwood.
Gute QualitĂ€t macht einfach mehr Freude beim Tragen und hĂ€lt natĂŒrlich um einiges lĂ€nger als Billigware.

Die Fast-Fashion-Industrie produziert einen gewaltigen Überschuss an Kleidung, die nicht benötigt wird: Laut einer Greenpeace-Studie wird ein FĂŒnftel der in Deutschland gekauften Kleidung nie getragen. Das ist ein riesiger Kleiderberg, der unter Einsatz von klimaschĂ€dlichen Treibhausgasen vollkommen umsonst hergestellt wurde.

Wenn ich mich durch verschiedene Strick- und NĂ€hblogs lese, spĂŒre ich auch im Handarbeitsbereich heraus, dass die Macher:innen deutlich mehr Material kaufen, als sie tatsĂ€chlich verarbeiten.
Oder hast du zu Hause keinen Vorrat an Garn und Stoffen, der aus den NĂ€hten platzt?
Lass mir gerne unten einen Kommentar da, ich bin neugierig!

6. Teste dein Material

Stoffe und Garne sind kostbar!
Sie können zwar hierzulande gĂŒnstig gekauft werden, sei dir aber bewusst, dass dies nur möglich ist, wenn auf der anderen Seite der Erde Menschen unter unwĂŒrdigen Bedingungen zu Hungerlöhnen arbeiten und von den Modeunternehmen kein Geld fĂŒr den Schutz von GewĂ€ssern und Luft ausgegeben wird.
Der Herstellungsprozess von Garnen und Stoffen ist aufwendig, energieintensiv und lang.

Wenn du also ein Handarbeitsprojekt planst, triff Vorkehrungen, damit dein Vorhaben gelingt und am Ende auch benutzt wird.
Bei Garnen empfehle ich dir immer eine Maschenprobe zu machen. So stellst du sicher, dass dein KleidungsstĂŒck am Schluss auch passt.
Ich selbst gehe sogar so weit, vor einer grösseren Arbeit wie einem Pullover, aus dem gewĂŒnschten Garn erst mal etwas Kleines wie ein Stirnband zu hĂ€keln oder zu stricken.
Wenn ich es eine Weile trage und einmal wasche, weiss ich, ob es auch nach der WÀsche und einiger Tragezeit noch schön aussieht.

Erst wenn ich die QualitĂ€t des Garns ĂŒberprĂŒft habe, kaufe ich eine grössere Menge.
Denn es gibt schliesslich nichts Frustrierenderes als eine fertige Strickjacke, die schon nach einer Woche schÀbig aussieht oder nach einer WÀsche komplett aus der Form geraten ist.

Wenn du etwas Grösseres nĂ€hen willst, ist das NĂ€hen eines Prototyps aus einem ungenutzten Stoff, einem alten Laken oder Ă€hnlichem, eine gute Idee. Nur so kannst du herausfinden, ob dir der Schnitt am Ende auch passt. Du verhinderst auf diese Weise Fehlschnitte in deinen kostbaren, neuen Stoff, oder ein KleidungsstĂŒck, dass dir nicht passt, oder noch schlimmer, vollkommen misslingt.
Am besten stellst du dir eine Sammlung von passenden, ĂŒberprĂŒften Schnitten zusammen, die du immer wieder nutzen kannst.

Ja, ich weiss. Das braucht viel Zeit und Geduld, du möchtest ja einfach nur loslegen.
Sieh es einmal so:
Du investierst am Anfang die Zeit in Maschenproben oder Prototypen.
DafĂŒr ersparst du dir viel Nerven, Ärger und Zeit, die du brauchst, wenn du wieder auftrennen und neu stricken oder nĂ€hen musst, und im schlimmsten Fall dein Projekt dann doch nicht gelingt.

7. Verwende Stoffe und Garne aus natĂŒrlichen Materialien

Bestimmt hast du auch schon von Mikroplastikartikeln, die im Wasser, in der Luft und leider lÀngst auch in unseren Körpern angekommen sind, gelesen.
Das Mikroplastik gelangt unter anderem durch das Waschen von synthetischen Textilien ins Wasser.
Viele Garne und Stoffe sind aus erdölbasierten, pflegeleichten, gĂŒnstigen Ausgangsmaterialien wie Nylon, Polyamid, Polyester oder Polyacryl. Diese Fasern belasten unseren Planeten in betrĂ€chtlichem Masse bei der Herstellung, Entsorgung und der WĂ€sche.

Baumwolle, Wolle, Seide, Leinen, Hanf sind Naturmaterialien.
Die Produktion von Baumwolle erzeugt einen sehr hohen Wasserverbrauch und lange Transportwege.
Leinen oder Hanf stellen hier eine gute Alternative dar.
Die alte Kulturpflanze Hanf ist eine wahrhafte Wunderpflanze: Sie wÀchst schnell und problemlos in unseren Breitengraden, ist resistent, liefert bei geringem Wasserverbrauch hohe ErtrÀge und verbessert mit seinen Wurzeln den Boden.
Auch Leinen ist eine genĂŒgsame Pflanze, welche in Europa gut gedeiht.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank fĂŒr die interessanten und lehrreichen FaserportrĂ€ts vom Textilportal. Bis jetzt wurden Leinen, Hanf und Brennnessel portrĂ€tiert. Im Textilportal-Magazin kannst du die Artikel nachlesen.
Die Produktion von Wolle stösst unter anderem wegen der Methan-Emissionen der Schafe relativ viel CO₂ aus.
Wolle weist jedoch hervorragenden Trag-Eigenschaften auf. Ich persönlich bin eine glĂŒhende Wollverehrerin. Wenn du Sorge zu deinen Wollsachen trĂ€gst, halten sie Jahrzehnte und machen in meinen Augen den CO₂-Ausstoss wieder wett.

NatĂŒrliche Materialien haben alle den grossen Vorteil, dass sie sich bei umweltschonender Herstellung in den Kreislauf der Natur zurĂŒckfĂŒhren lassen und aus nicht endlichen Ressourcen stammen.

8. Achte auf kurze Transportwege und vertrauenswĂŒrdige Zertifikate

Wenn du neue Materialien kaufst, lohnt es sich neben Fair Trade- und Bio-Zertifikaten, auf eine Produktion mit möglichst kurzen Transportwegen zu achten.
Das bedeutet zum Beispiel einer Faser europĂ€ischer Herkunft wie Leinen, Hanf oder Schafwolle aus Europa den Vorzug zu geben. Oder eine Firma zu wĂ€hlen, die sich um kurze Transportwege bemĂŒht und dies leicht auffindbar kommuniziert.

Fair Trade- und Bio-Zertifikate sollen den respektvollen Umgang mit Natur, Tier und Mensch sicherstellen und den Konsument:innen eine Orientierung bieten. Weit verbreitet, konsequent und glaubwĂŒrdig ist das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard).

Zertifizierte Materialien kommen seit einigen Jahren langsam in der Stoff- und Garnwelt an. Allerdings lĂ€sst das Angebot in Offline-GeschĂ€ften in kleineren StĂ€dten noch zu wĂŒnschen ĂŒbrig.
Online findet man bereits eine gute Auswahl. Gerade fĂŒr textiles Material ist aber ein Online-Shop nicht ideal. Du möchtest doch die QualitĂ€t anfassen und die Farben sehen können!

Frage im GeschÀft deines Vertrauens nach zertifizierten Materialien. Eine erhöhte Nachfrage verÀndert das Angebot.
Halte Ausschau nach neuen GeschĂ€ften oder Sortiments-Änderungen in deinen LieblingslĂ€den. Der Markt verĂ€ndert sich laufend.

9. Stelle Textilien her, die gut fĂŒr den Planeten sind

Eine der grossen Herausforderung unserer Zeit ist die ĂŒberhand nehmende Plastikflut.
In den Themenbereichen Unterwegssein, Einkaufen, Verpacken und Aufbewahren lassen sich gerade auch fĂŒr AnfĂ€nger:innen viele hĂŒbsche und nĂŒtzliche Alternativen aus natĂŒrlichen Materialien anfertigen:

  • Einkaufsnetz statt Plastikbeutel
  • Einkaufstaschen statt Plastiktasche
  • umhĂ€kelte Picknick-MarmeladenglĂ€ser statt Plastikdosen
  • Bienenwachstuch statt Frischhaltefolie
  • Picknickbag statt Plastikdosen

FĂŒr Taschen und Etuis werden in der NĂ€hszene oft und gerne kunststoffbeschichtete Stoffe eingesetzt. Es gibt sie schönen Farben und mit charmanten Mustern. Ihre Herstellung und Entsorgung belasten die Gesundheit von Mensch und Umwelt.
Ausserdem altern diese Stoffe ziemlich schlecht. Die genÀhten Sachen werden schnell unansehnlich und werden ersetzt.
Ich nehme stattdessen einfach feste Stoffe aus Baumwolle oder Leinen.
Das geht wunderbar.

Wie weiter?

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Informationen vielleicht Überforderung und Widerstand bei dir auslösen.
Wo bleibt denn da der Spass, fragst du dich vielleicht.
Wenn du etwas fĂŒr mehr Nachhaltigkeit und Fairness tun willst, darfst du es in deinem Tempo tun.

 Viele Menschen, die kleine Schritte umsetzen, bewirken mehr als einige wenige, die alles auf einmal perfekt machen.

Zu jedem dieser Schritte werde ich in den nĂ€chsten Monaten einen ausfĂŒhrlicheren Artikel schreiben.

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Hast du noch weitere Ideen und Anregungen?
Schreibe sie gerne unten in die Kommentare.
Ich freue mich darauf und lasse dein Wissen in meine Artikel einfliessen 🙂

 

12 Kommentare

  1. Gabriele Brandhuber

    Danke fĂŒr diesen tollen Übersichtsartikel mit so vielen praktischen Tipps! Besonders gut fĂŒr mich fand ich den Tipp, nicht nur eine Maschenprobe sondern ein wirkliches TeststĂŒck aus einer neuen Wollsorte zu stricken, um es im Alltag zu testen. Bei einem großen Strickprojekt wie einer Jacke, an der ich sowieso meist mehrere Wochen stricke, kommt es auf das bisschen Zeit auch nicht mehr an.

    Ja, auch meine Regale im Arbeits/Handarbeitszimmer sind gut gefĂŒllt mit Stoffen und Garnen, allerdings habe ich viele Stoffe ĂŒbertragen bekommen. Ich muss und möchte auch derzeit gar nicht reduzieren, weil ich es sehr genieße, fĂŒr verschiedene kreative Projekte, die sich meist spontan ergeben, auf einen guten Fundus zurĂŒckgreifen zu können. HĂ€ufig kann ich direkt loslegen!

    Danke dir auch sehr fĂŒr deine Verweise auf unsere (Constanzes und meine) Faserserie am Textilportal. Ich freue mich sehr, dass du unsere Arbeit schĂ€tzt. Liebe GrĂŒĂŸe, Gabi

    Antworten
    • Anja Stetter

      Liebe Gabi, ich freue mich so sehr, dass dir mein Artikel nĂŒtzlich ist. Danke fĂŒr diesen ausfĂŒhrlichen Kommentar! NatĂŒrlich verfĂŒge ich auch ĂŒber einen reich gefĂŒllten Fundus und schĂ€tze es ausserordentlich alles Nötige im Haus zu haben. Zurzeit habe ich einfach viel mehr Ideen und Material als Zeit zur Verarbeitung 😉

      Antworten
  2. Martina Heyden

    Danke fĂŒr diese hilfreichen Tipps. Ich erbe von Zeit zu Zeit Stoffe von Nachbarinnen, die entweder umziehen oder das Hobby ganz aufgeben. Das Material das ich selbst nicht verarbeiten kann oder will bringe ich in das Materallager KunstStoffe in Berin, die sich sehr darĂŒber freuen. Dabei gehe ich allerdings nie ohne „neues “ Material wieder nach Hause.

    Herzlichst
    Martina

    Antworten
    • Anja Stetter

      Liebe Martina, wie wunderbar, dass dir meine Tipps eine Hilfe sind! Sehr interessant, was du ĂŒber das Materiallager Berlin schreibst. Ich sammle nĂ€mlich gerade Adressen von Bezugsquellen fĂŒr Secondhand-Handarbeits-Material! Ich wohne in der Schweiz, da haben wir Offcut, das scheint etwas Ähnliches zu sein, wie das Materiallager Berlin. Da komme ich auch oft mit neuem Material wieder nach Hause 😉
      Falls du noch andere solche Adressen weisst, oder interessante Facebook -Gruppen empfehlen kannst, sehr gerne! Ich werde die gesammelten Adressen anschliessend veröffentlichen.
      Wie schön, dass du dich zum Green-Needle-Letter eingetragen hast 😊!

      Antworten
  3. Silke

    ja, auch meine Regale/SchrĂ€nke quellen ĂŒber. Aber hauptsĂ€chlich von Fasern zum spinnen. ich kaufe nur noch ganz selten „fertige“ Wolle (hauptsĂ€chlich Sockenwolle, ja ich weiss die hat auch Polyesterschaf mit drin, aber fĂŒr die Arbeitssocken meines Mannes erhöht das die Haltbarkeit und die Relation der Herstellungszeit zur Tragedauer). Viele Fasern bekomme ich direkt von Schafhaltern und zwei vertrauenswĂŒdigen Online-FaserhĂ€ndlern, die bunten Fasern sind meist Second-Hand-Aktionen im Sinne von „Oh ist das schön“ – und dann feststellen dass die Farbe doch nicht passt oder einfach der Stash verringert werden soll. Eine Bekannte sagte mal: „Die Wolle zum stricken selber spinnen ist nicht unbedingt billiger, aber du bist viel lĂ€nger damit beschĂ€ftigt!“ Also durchaus auch ein Aspekt der Nachhaltigkeit. Ein Projekt vom Faserkauf bis zum fertigen StĂŒck kann dann schon mal 2-3 Jahre brauchen ;-). Aber auch bei den Fasern gibt es immer Mal wieder „Springwolle“, man hat die besten VorsĂ€tze nichts zu kaufen, aber die Fasern haben mich angesprungen (und Mama zu mir gesagt). So liegt jetzt halt ein Kilo Mohair im Schrank und wartet darauf, dass ein Spinnrad endlich frei wird. Und ja, auch das Problem dass viel zuwenig Zeit ist um alle Ideen zu verwirklichen.

    Antworten
    • Anja Stetter

      Liebe Silke, danke fĂŒr die Einblicke in deine MaterialschrĂ€nke! Wenn ich das lese, bin ich froh, dass ich nicht auch noch spinne! Obwohl spinnen sicherlich eine wundervolle TĂ€tigkeit ist! Aber bei mir stauen sich schon nur mit hĂ€keln, stricken, nĂ€hen, flicken, die Materialien in den SchrĂ€nken und die Ideen in meinem Kopf! Springwolle, ein lustiger Ausdruck, den ich noch nicht kannte! Wie cool, dass du dich zum Green-Needle-Letter eingetragen hast đŸ€©!

      Antworten
  4. astrid allemann

    Mein Problem ist weniger, dass ich zu viel kaufe, sondern eher, dass ich selten etwas aus der Restwolle machen. Die stapelt sich dann, weil es ja sehr selten aufgeht mit dem Projekt und der Wolle, die man gekauft hat. Ich möchte gerne etwaa daraus machen, finde dann aber immer wieder ein tolles Projekt, fĂŒr das ich neue Wolle möcht đŸ«Ł aber irgendwann werde ich mal einen Schal, eine Decke
 aus der Restwolle stricken!

    Antworten
    • Anja Stetter

      Liebe Astrid, danke fĂŒr diesen interessanten Aspekt!
      Ich mache oft auch kleinere Projekte wie ein Stirnband, ein Nadelkissen oder eine KontrasthÀkelborte.
      Perfekt eignen sich auch feine, wenige Streifen zur Resteverwertung.
      Das nur als ein paar kleinere Projekt-Ideen, die die HĂŒrde der Restendverarbeitung vielleicht senken können.
      Bei allen Projekten mĂŒssen natĂŒrlich auch die GarnstĂ€rken Ă€hnlich sein und die Farben Lust zum untereinander kombinieren machen.

      Antworten
    • Silke

      ich verarbeite Wollreste zu Decken. Entweder „Frau Schulz-Decken“, da braucht man kaum FĂ€den vernĂ€hen, davon habe ich schon 5 StĂŒck fabriziert, und C2C-HĂ€keldecken, da ist gerade die 3. in Arbeit. Ich nutze zwar nur Sockenwoll-Reste, aber das geht ja auch mit „normaler“ Wolle. Es ist mir sogar schon passiert, dass mir die Reste ausgegangen sind (teils aus Eigenproduktion, teils bekomme ich Reste geschenkt) und ich mir dann auf Ebay Kartons mit Wollresten gekauft hab 😉

      Antworten
    • T

      Ich stricke quasi nur Socken und verarbeite den Wollfundus meiner Oma, bis ich wieder was neues kaufe. Meine Lösung fĂŒr das Problem mit den Wollresten sind Ringelsocken. Ich wiege mit der Feinwaage ein paar Socken in der GrĂ¶ĂŸe, die ich stricken will (oder recherchiere im Internet, wie viel es wiegen sollte). Dann kombiniere ich Farben, bis ich das Sockengewicht in verschiedenen Farben zusammenbekommen habe, z.B. fĂŒr ein 100g schweres Sockenpaar 20g grĂŒn, 30g blau und 50g weiß. Dann male ich auf KĂ€stchenpapier verschiedene Mustermöglichkeiten, wie ich diese Farben in ihren MengenverhĂ€ltnissen kombinieren kann und entscheide mich anschließend fĂŒr ein Muster, das ich runterstricke. Ich könnte, um im Beispiel zu bleiben, 3R blau, 2R grĂŒn und 5R weiß stricken, oder 3R blau, 3R weiß, 2R grĂŒn, 2R weiß (oder noch was anderes).
      Bei Garnen mit Farbverlauf kombiniere ich gern das Verlaufsgarn mit einer neutralen Farbe. Momentan stricke ich z.B. mit dunkelgrĂŒn als Grundfarbe, die ich mit verschiedenen, nach Farbton geordneten Veraufsgarnen kombiniere.

      Antworten
      • Anja Stetter

        Vielen Dank fĂŒr diese ausfĂŒhrliche und hilfreiche ErklĂ€rung!

        Antworten

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