Zu mehr Nachhaltigkeit im Handarbeiten: Befolge diese neun Schritte

31.01.23

Als ich begonnen habe, mich mit dem Erstellen von Handarbeits-Anleitungen zu befassen, waren zwei Dinge von vornherein klar:
Meine verwendeten Materialien sollten

  • von guter Qualität sein.
  • in respektvollem Umgang mit Natur, Tier und Mensch hergestellt werden.

Ich begann also, mich mit Zertifizierungen zu befassen und achtete beim Einkauf auf Fair Trade- und Bio-Zertifikate.

Verschiedene Begegnungen lehrten mich jedoch, dass

  • jeder noch so umweltschonende Neukauf kostbare Ressourcen verbraucht
  • schon Vorhandenes zu nutzen deutlich nachhaltiger ist als neu zu kaufen
  • der Prozess des nachhaltigen Handelns einige Schritte vor einem allfälligen Neukauf beginnt.

Grüner Handarbeiten ist meine Leidenschaft!
Ich zeige dir, wie du beim Handarbeiten möglichst wenig Ressourcen verbrauchst und Dinge herstellen kannst, die unserem gebeutelten Planeten guttun.
Lass uns für mehr Nachhaltigkeit beim Handarbeiten sorgen!

Weshalb ist es überhaupt wichtig, grüner zu Handarbeiten?

Ich finde, es ist höchste Zeit für einen bewussteren Umgang mit Textilien!
Viele davon sind zum Wegwerf-Artikel verkommen.
Immer schneller wechselnde Trends und billige Preise feuern den Konsum an.
Unsere Schränke platzen aus allen Nähten.

Unser massloser Konsum erzeugt einen enormen Wasserverbrauch, verschmutzt Luft und Gewässer und trägt massgeblich zur Klima- und Biodiversitätskrise bei.

Was hat das mit Handarbeiten zu tun?
Aus Stoffen und Garnen stellen wir als Macher:innen Textilien her.
Selbst gemachte Sachen sind an und für sich schon nachhaltiger als fertig gekaufte Kleidung. Denn wir investieren wertvolle Zeit und haben deshalb einen emotionalen Bezug zu unseren Werken.

Weil heutzutage aber Garne und Stoffe teilweise unglaublich günstig zu haben sind, verführen sie uns zu unnötigen Käufen.
Wir kaufen mehr, als wir brauchen und tragen so zur zunehmenden untragbaren Belastung des Planeten, unserem einzigen Zuhause, bei.

Ich zeige dir hier, wie du Schritt für Schritt mehr Nachhaltigkeit ins Handarbeiten bringen kannst:

1. Frage dich, ob du das Gewünschte wirklich benötigst

  • Passt es zu deinen anderen Sachen?
  • Ist es wirklich ein Teil, das dir noch fehlt, oder hast du schon mehrere dieser Art im Schrank hängen?

Um diese Fragen zu beantworten, ist es hilfreich, deine Garderobe etwas näher anzuschauen.
Verschaffe dir mit einem kleinen Konzept Überblick darüber, was du gerne trägst:

  • Farben
  • Schnitte
  • Materialien
  • Stil

Gib weg, was ganz klar nicht zu deinen nun erkannten Kriterien passt.
Fertige künftig nur noch Textilien an, die zu deinem Konzept passen.

Mach dir ja keinen Stress!
Überlegen, was du wirklich benötigst, darf Freude machen und bringt oft eine frische Klarheit und wohltuende Erleichterung.
Auf gar keinen Fall musst du von heute auf morgen alles Bisherige weggeben und von Grund auf alles neu kaufen oder machen.
Lass dir Zeit und nähere dich in deinem Rhythmus, mit Musse deinem eigenen Stil.

Gönne dir Hilfe, wenn dir die Stil-Findung Kopfzerbrechen bereitet.
Die Investition in eine Beratung wird dich vor unzähligen Fehlkäufen bewahren.
Ich kann dir dafür von Herzen Caroline Fabers, Janine Dudenhoeffer, Uta Engbert und Petra Staffelbach empfehlen.
Sie beraten dich online oder vor Ort.

Im Näh deinen Stil-Club, lernst du deine Kleidung direkt in deinem Stil zu nähen. Aus demselben Haus kommt auch die Farbfitterie.

Ein hilfreicher Artikel mit Tipps, wie du verlockendenen Stoffen widerstehen kannst, findest du hier. Die Tipps eignen sich auch für dich, wenn du zu kuscheligen Garnen nicht nein sagen kannst und dein Vorratsschrank schon mehr als gut gefüllt ist.

2. Prüfe, ob du durch Abändern von Vorhandenem zum Gewünschten kommst

Nimm zuerst genau unter die Lupe, was schon da ist, bevor du dich nach neuen Textilien umschaust. Oft reichen kleine Änderungen an Farbe, Grösse und Passform. Wenn du dich diesem Thema nicht gewachsen fühlst, hole dir Unterstützung.
Petra Staffelbach bietet bei Nähprojekten Hilfe an.

3. Wirf nichts weg

Auch die allerbeste Qualität nutzt sich durchs Tragen ab: Es bildet sich ein Riss, eine abgewetzte Stelle oder ein Fleck.

Bevor du etwas wegwirfst, kannst du es reparieren (lassen). Bei einem guten, liebgewonnenen Stück lohnt sich das natürlich! Auf YouTube, Pinterest und Instagram und im Green Needle Magazin findest du hierzu viel Inspiration.

Früher warf ich Strick- und Häkelversuche, die nicht gelungen waren, einfach weg. Heute ribble ich die Versuche wieder auf und verwende das Garn für etwas anderes.

Wenn genähte Textilien ihr Lebensende erreicht haben, kannst du die schadhaften Stellen herausschneiden und die intakten Teile in deinen Stoffvorrat aufnehmen. Aus den Resten eines durchgelegenen Lakens oder einer abgetragenen Hose lassen sich noch viele wunderbare Dinge zaubern. Auf diese Weise begleiten dich Teile von Lieblingstextilien noch jahrelang weiter. Im Artikel „Ideen für nachhaltige Geschenke“ zu diesem Thema, den ich noch laufend ergänze, findest du eine Fülle von Ideen.
Schau immer mal wieder rein!

4. Beziehe Material, wenn möglich, Secondhand

Bei Secondhand denken die meisten wahrscheinlich nur an Kleidung. In den letzten Jahren habe ich jedoch entdeckt, dass es auch für Stoffe, Garne und Zutaten viele Bezugsquellen für Secondhandmaterialien gibt. Die meisten Materialien sind nicht gebraucht, sondern wurden gekauft und später aussortiert. Ich denke, du kennst das Thema 😉

Lies dazu meine Artikel über Secondhand-Garne und Secondhand-Stoffe.
In der Podcastfolge 22 vom Textilportal kannst du ausserdem dir ein Gespräch über Secondhand-Handarbeitsmaterialien anhören.

5. Kaufe weniger Material, dafür von ausgezeichneter Qualität

Buy less,
choose well,
make it last

sagte schon die für Umweltthemen engagierte Mode-Designerin Vivienne Westwood.
Gute Qualität macht einfach mehr Freude beim Tragen und hält natürlich um einiges länger als Billigware.

Die Fast-Fashion-Industrie produziert einen gewaltigen Überschuss an Kleidung, die nicht benötigt wird: Laut einer Greenpeace-Studie wird ein Fünftel der in Deutschland gekauften Kleidung nie getragen. Das ist ein riesiger Kleiderberg, der unter Einsatz von klimaschädlichen Treibhausgasen vollkommen umsonst hergestellt wurde.

Wenn ich mich durch verschiedene Strick- und Nähblogs lese, spüre ich auch im Handarbeitsbereich heraus, dass die Macher:innen deutlich mehr Material kaufen, als sie tatsächlich verarbeiten.
Oder hast du zu Hause keinen Vorrat an Garn und Stoffen, der aus den Nähten platzt?
Lass mir gerne unten einen Kommentar da, ich bin neugierig!

6. Teste dein Material

Stoffe und Garne sind kostbar!
Sie können zwar hierzulande günstig gekauft werden, sei dir aber bewusst, dass dies nur möglich ist, wenn auf der anderen Seite der Erde Menschen unter unwürdigen Bedingungen zu Hungerlöhnen arbeiten und von den Modeunternehmen kein Geld für den Schutz von Gewässern und Luft ausgegeben wird.
Der Herstellungsprozess von Garnen und Stoffen ist aufwendig, energieintensiv und lang.

Wenn du also ein Handarbeitsprojekt planst, triff Vorkehrungen, damit dein Vorhaben gelingt und am Ende auch benutzt wird.
Bei Garnen empfehle ich dir immer eine Maschenprobe zu machen. So stellst du sicher, dass dein Kleidungsstück am Schluss auch passt.
Ich selbst gehe sogar so weit, vor einer grösseren Arbeit wie einem Pullover, aus dem gewünschten Garn erst mal etwas Kleines wie ein Stirnband zu häkeln oder zu stricken.
Wenn ich es eine Weile trage und einmal wasche, weiss ich, ob es auch nach der Wäsche und einiger Tragezeit noch schön aussieht.

Erst wenn ich die Qualität des Garns überprüft habe, kaufe ich eine grössere Menge.
Denn es gibt schliesslich nichts Frustrierenderes als eine fertige Strickjacke, die schon nach einer Woche schäbig aussieht oder nach einer Wäsche komplett aus der Form geraten ist.

Wenn du etwas Grösseres nähen willst, ist das Nähen eines Prototyps aus einem ungenutzten Stoff, einem alten Laken oder ähnlichem, eine gute Idee. Nur so kannst du herausfinden, ob dir der Schnitt am Ende auch passt. Du verhinderst auf diese Weise Fehlschnitte in deinen kostbaren, neuen Stoff, oder ein Kleidungsstück, dass dir nicht passt, oder noch schlimmer, vollkommen misslingt.
Am besten stellst du dir eine Sammlung von passenden, überprüften Schnitten zusammen, die du immer wieder nutzen kannst.

Ja, ich weiss. Das braucht viel Zeit und Geduld, du möchtest ja einfach nur loslegen.
Sieh es einmal so:
Du investierst am Anfang die Zeit in Maschenproben oder Prototypen.
Dafür ersparst du dir viel Nerven, Ärger und Zeit, die du brauchst, wenn du wieder auftrennen und neu stricken oder nähen musst, und im schlimmsten Fall dein Projekt dann doch nicht gelingt.

7. Verwende Stoffe und Garne aus natürlichen Materialien

Bestimmt hast du auch schon von Mikroplastikartikeln, die im Wasser, in der Luft und leider längst auch in unseren Körpern angekommen sind, gelesen.
Das Mikroplastik gelangt unter anderem durch das Waschen von synthetischen Textilien ins Wasser.
Viele Garne und Stoffe sind aus erdölbasierten, pflegeleichten, günstigen Ausgangsmaterialien wie Nylon, Polyamid, Polyester oder Polyacryl. Diese Fasern belasten unseren Planeten in beträchtlichem Masse bei der Herstellung, Entsorgung und der Wäsche.

Baumwolle, Wolle, Seide, Leinen, Hanf sind Naturmaterialien.
Die Produktion von Baumwolle erzeugt einen sehr hohen Wasserverbrauch und lange Transportwege.
Leinen oder Hanf stellen hier eine gute Alternative dar.
Die alte Kulturpflanze Hanf ist eine wahrhafte Wunderpflanze: Sie wächst schnell und problemlos in unseren Breitengraden, ist resistent, liefert bei geringem Wasserverbrauch hohe Erträge und verbessert mit seinen Wurzeln den Boden.
Auch Leinen ist eine genügsame Pflanze, welche in Europa gut gedeiht.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die interessanten und lehrreichen Faserporträts vom Textilportal. Bis jetzt wurden Leinen, Hanf und Brennnessel porträtiert. Im Textilportal-Magazin kannst du die Artikel nachlesen.
Die Produktion von Wolle stösst unter anderem wegen der Methan-Emissionen der Schafe relativ viel CO₂ aus.
Wolle weist jedoch hervorragenden Trag-Eigenschaften auf. Ich persönlich bin eine glühende Wollverehrerin. Wenn du Sorge zu deinen Wollsachen trägst, halten sie Jahrzehnte und machen in meinen Augen den CO₂-Ausstoss wieder wett.

Natürliche Materialien haben alle den grossen Vorteil, dass sie sich bei umweltschonender Herstellung in den Kreislauf der Natur zurückführen lassen und aus nicht endlichen Ressourcen stammen.

8. Achte auf kurze Transportwege und vertrauenswürdige Zertifikate

Wenn du neue Materialien kaufst, lohnt es sich neben Fair Trade- und Bio-Zertifikaten, auf eine Produktion mit möglichst kurzen Transportwegen zu achten.
Das bedeutet zum Beispiel einer Faser europäischer Herkunft wie Leinen, Hanf oder Schafwolle aus Europa den Vorzug zu geben. Oder eine Firma zu wählen, die sich um kurze Transportwege bemüht und dies leicht auffindbar kommuniziert.

Fair Trade- und Bio-Zertifikate sollen den respektvollen Umgang mit Natur, Tier und Mensch sicherstellen und den Konsument:innen eine Orientierung bieten. Weit verbreitet, konsequent und glaubwürdig ist das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard).

Zertifizierte Materialien kommen seit einigen Jahren langsam in der Stoff- und Garnwelt an. Allerdings lässt das Angebot in Offline-Geschäften in kleineren Städten noch zu wünschen übrig.
Online findet man bereits eine gute Auswahl. Gerade für textiles Material ist aber ein Online-Shop nicht ideal. Du möchtest doch die Qualität anfassen und die Farben sehen können!

Frage im Geschäft deines Vertrauens nach zertifizierten Materialien. Eine erhöhte Nachfrage verändert das Angebot.
Halte Ausschau nach neuen Geschäften oder Sortiments-Änderungen in deinen Lieblingsläden. Der Markt verändert sich laufend.

9. Stelle Textilien her, die gut für den Planeten sind

Eine der grossen Herausforderung unserer Zeit ist die überhand nehmende Plastikflut.
In den Themenbereichen Unterwegssein, Einkaufen, Verpacken und Aufbewahren lassen sich gerade auch für Anfänger:innen viele hübsche und nützliche Alternativen aus natürlichen Materialien anfertigen:

  • Einkaufsnetz statt Plastikbeutel
  • Einkaufstaschen statt Plastiktasche
  • umhäkelte Picknick-Marmeladengläser statt Plastikdosen
  • Bienenwachstuch statt Frischhaltefolie
  • Picknickbag statt Plastikdosen

Für Taschen und Etuis werden in der Nähszene oft und gerne kunststoffbeschichtete Stoffe eingesetzt. Es gibt sie schönen Farben und mit charmanten Mustern. Ihre Herstellung und Entsorgung belasten die Gesundheit von Mensch und Umwelt.
Ausserdem altern diese Stoffe ziemlich schlecht. Die genähten Sachen werden schnell unansehnlich und werden ersetzt.
Ich nehme stattdessen einfach feste Stoffe aus Baumwolle oder Leinen.
Das geht wunderbar.

Wie weiter?

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Informationen vielleicht Überforderung und Widerstand bei dir auslösen.
Wo bleibt denn da der Spass, fragst du dich vielleicht.
Wenn du etwas für mehr Nachhaltigkeit und Fairness tun willst, darfst du es in deinem Tempo tun.

 Viele Menschen, die kleine Schritte umsetzen, bewirken mehr als einige wenige, die alles auf einmal perfekt machen.

Zu jedem dieser Schritte werde ich in den nächsten Monaten einen ausführlicheren Artikel schreiben.

Abonniere gerne den Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Hast du noch weitere Ideen und Anregungen?
Schreibe sie gerne unten in die Kommentare.
Ich freue mich darauf und lasse dein Wissen in meine Artikel einfliessen 🙂

 

12 Kommentare

  1. Gabriele Brandhuber

    Danke für diesen tollen Übersichtsartikel mit so vielen praktischen Tipps! Besonders gut für mich fand ich den Tipp, nicht nur eine Maschenprobe sondern ein wirkliches Teststück aus einer neuen Wollsorte zu stricken, um es im Alltag zu testen. Bei einem großen Strickprojekt wie einer Jacke, an der ich sowieso meist mehrere Wochen stricke, kommt es auf das bisschen Zeit auch nicht mehr an.

    Ja, auch meine Regale im Arbeits/Handarbeitszimmer sind gut gefüllt mit Stoffen und Garnen, allerdings habe ich viele Stoffe übertragen bekommen. Ich muss und möchte auch derzeit gar nicht reduzieren, weil ich es sehr genieße, für verschiedene kreative Projekte, die sich meist spontan ergeben, auf einen guten Fundus zurückgreifen zu können. Häufig kann ich direkt loslegen!

    Danke dir auch sehr für deine Verweise auf unsere (Constanzes und meine) Faserserie am Textilportal. Ich freue mich sehr, dass du unsere Arbeit schätzt. Liebe Grüße, Gabi

    Antworten
    • Anja Stetter

      Liebe Gabi, ich freue mich so sehr, dass dir mein Artikel nützlich ist. Danke für diesen ausführlichen Kommentar! Natürlich verfüge ich auch über einen reich gefüllten Fundus und schätze es ausserordentlich alles Nötige im Haus zu haben. Zurzeit habe ich einfach viel mehr Ideen und Material als Zeit zur Verarbeitung 😉

      Antworten
  2. Martina Heyden

    Danke für diese hilfreichen Tipps. Ich erbe von Zeit zu Zeit Stoffe von Nachbarinnen, die entweder umziehen oder das Hobby ganz aufgeben. Das Material das ich selbst nicht verarbeiten kann oder will bringe ich in das Materallager KunstStoffe in Berin, die sich sehr darüber freuen. Dabei gehe ich allerdings nie ohne „neues “ Material wieder nach Hause.

    Herzlichst
    Martina

    Antworten
    • Anja Stetter

      Liebe Martina, wie wunderbar, dass dir meine Tipps eine Hilfe sind! Sehr interessant, was du über das Materiallager Berlin schreibst. Ich sammle nämlich gerade Adressen von Bezugsquellen für Secondhand-Handarbeits-Material! Ich wohne in der Schweiz, da haben wir Offcut, das scheint etwas Ähnliches zu sein, wie das Materiallager Berlin. Da komme ich auch oft mit neuem Material wieder nach Hause 😉
      Falls du noch andere solche Adressen weisst, oder interessante Facebook -Gruppen empfehlen kannst, sehr gerne! Ich werde die gesammelten Adressen anschliessend veröffentlichen.
      Wie schön, dass du dich zum Green-Needle-Letter eingetragen hast 😊!

      Antworten
  3. Silke

    ja, auch meine Regale/Schränke quellen über. Aber hauptsächlich von Fasern zum spinnen. ich kaufe nur noch ganz selten „fertige“ Wolle (hauptsächlich Sockenwolle, ja ich weiss die hat auch Polyesterschaf mit drin, aber für die Arbeitssocken meines Mannes erhöht das die Haltbarkeit und die Relation der Herstellungszeit zur Tragedauer). Viele Fasern bekomme ich direkt von Schafhaltern und zwei vertrauenswüdigen Online-Faserhändlern, die bunten Fasern sind meist Second-Hand-Aktionen im Sinne von „Oh ist das schön“ – und dann feststellen dass die Farbe doch nicht passt oder einfach der Stash verringert werden soll. Eine Bekannte sagte mal: „Die Wolle zum stricken selber spinnen ist nicht unbedingt billiger, aber du bist viel länger damit beschäftigt!“ Also durchaus auch ein Aspekt der Nachhaltigkeit. Ein Projekt vom Faserkauf bis zum fertigen Stück kann dann schon mal 2-3 Jahre brauchen ;-). Aber auch bei den Fasern gibt es immer Mal wieder „Springwolle“, man hat die besten Vorsätze nichts zu kaufen, aber die Fasern haben mich angesprungen (und Mama zu mir gesagt). So liegt jetzt halt ein Kilo Mohair im Schrank und wartet darauf, dass ein Spinnrad endlich frei wird. Und ja, auch das Problem dass viel zuwenig Zeit ist um alle Ideen zu verwirklichen.

    Antworten
    • Anja Stetter

      Liebe Silke, danke für die Einblicke in deine Materialschränke! Wenn ich das lese, bin ich froh, dass ich nicht auch noch spinne! Obwohl spinnen sicherlich eine wundervolle Tätigkeit ist! Aber bei mir stauen sich schon nur mit häkeln, stricken, nähen, flicken, die Materialien in den Schränken und die Ideen in meinem Kopf! Springwolle, ein lustiger Ausdruck, den ich noch nicht kannte! Wie cool, dass du dich zum Green-Needle-Letter eingetragen hast 🤩!

      Antworten
  4. astrid allemann

    Mein Problem ist weniger, dass ich zu viel kaufe, sondern eher, dass ich selten etwas aus der Restwolle machen. Die stapelt sich dann, weil es ja sehr selten aufgeht mit dem Projekt und der Wolle, die man gekauft hat. Ich möchte gerne etwaa daraus machen, finde dann aber immer wieder ein tolles Projekt, für das ich neue Wolle möcht 🫣 aber irgendwann werde ich mal einen Schal, eine Decke… aus der Restwolle stricken!

    Antworten
    • Anja Stetter

      Liebe Astrid, danke für diesen interessanten Aspekt!
      Ich mache oft auch kleinere Projekte wie ein Stirnband, ein Nadelkissen oder eine Kontrasthäkelborte.
      Perfekt eignen sich auch feine, wenige Streifen zur Resteverwertung.
      Das nur als ein paar kleinere Projekt-Ideen, die die Hürde der Restendverarbeitung vielleicht senken können.
      Bei allen Projekten müssen natürlich auch die Garnstärken ähnlich sein und die Farben Lust zum untereinander kombinieren machen.

      Antworten
    • Silke

      ich verarbeite Wollreste zu Decken. Entweder „Frau Schulz-Decken“, da braucht man kaum Fäden vernähen, davon habe ich schon 5 Stück fabriziert, und C2C-Häkeldecken, da ist gerade die 3. in Arbeit. Ich nutze zwar nur Sockenwoll-Reste, aber das geht ja auch mit „normaler“ Wolle. Es ist mir sogar schon passiert, dass mir die Reste ausgegangen sind (teils aus Eigenproduktion, teils bekomme ich Reste geschenkt) und ich mir dann auf Ebay Kartons mit Wollresten gekauft hab 😉

      Antworten
    • T

      Ich stricke quasi nur Socken und verarbeite den Wollfundus meiner Oma, bis ich wieder was neues kaufe. Meine Lösung für das Problem mit den Wollresten sind Ringelsocken. Ich wiege mit der Feinwaage ein paar Socken in der Größe, die ich stricken will (oder recherchiere im Internet, wie viel es wiegen sollte). Dann kombiniere ich Farben, bis ich das Sockengewicht in verschiedenen Farben zusammenbekommen habe, z.B. für ein 100g schweres Sockenpaar 20g grün, 30g blau und 50g weiß. Dann male ich auf Kästchenpapier verschiedene Mustermöglichkeiten, wie ich diese Farben in ihren Mengenverhältnissen kombinieren kann und entscheide mich anschließend für ein Muster, das ich runterstricke. Ich könnte, um im Beispiel zu bleiben, 3R blau, 2R grün und 5R weiß stricken, oder 3R blau, 3R weiß, 2R grün, 2R weiß (oder noch was anderes).
      Bei Garnen mit Farbverlauf kombiniere ich gern das Verlaufsgarn mit einer neutralen Farbe. Momentan stricke ich z.B. mit dunkelgrün als Grundfarbe, die ich mit verschiedenen, nach Farbton geordneten Veraufsgarnen kombiniere.

      Antworten
      • Anja Stetter

        Vielen Dank für diese ausführliche und hilfreiche Erklärung!

        Antworten

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