Nachhaltige Socken selbst stricken

Nachhaltige Socken strickst du dir am besten selbst aus nachhaltiger Wolle.
Du erfährst in diesem Beitrag, worauf du beim Kauf von nachhaltiger Sockenwolle achten musst.

Regionale Wolle

Die Lieferkette bei der Garnherstellung erstreckt sich bei konventionellen Garnen in der Regel über mehrere Kontinente.

Wähle Unternehmen, welche die Transportwege der Lieferkette bewusst auf ein Minimum reduzieren.

Plastikfreie Wolle

Sockengarne haben in der Regel einen Zusatz von ca. 20% Polyamid oder Nylon, um das Garn robust gegen Reibung zu machen.
Da ist praktisch, aber nicht gut für die Umwelt. Synthetische Fasern benötigen bei der Herstellung eine Menge Chemikalien und Energie.
Aber selbst wenn auf der Etikette 100% Wolle steht, kann es sein, dass die Wolle Kunststoffanteile enthält.
Achte auf folgende Punkte, um sicher zu sein, dass deine Wolle keine erdölbasierten Anteile enthält:

  • 100% Wolle
  • keine Superwash-Ausrüstung

Warum Superwash-Garn nicht nachhaltig ist, wird in diesem Artikel gut erklärt.

Umweltschonende Färbung

Textilfärbefarben belasten die Umwelt und auch die Träger:innen von Textilien in hohem Masse.
Am besten wäre es aus diesem Grund, ungefärbte Wolle zu verwenden.

Natürlich sind Farben ein wunderschöner Aspekt der Kreativität beim Stricken wie auch beim Tragen.
Deshalb wollen wohl nur sehr wenige gänzlich auf gefärbte Wolle verzichten.

Um möglichst wenig Färbefarben einzusetzen, ist es in möglich, bei dunklen Farben als Ausgangsfarbe schon einen dunklen Schafwollfarbton wie braun nehmen.
So färbt zum Beispiel die Marke De rerum natura.
Ihre Website kannst du nur auf Französisch oder Englisch lesen, aber mittlerweile kannst du dir ja die Seite von deinem Browser übersetzen lassen.

Wichtig ist es auch, dass

  • umweltschonende Farben verwendet werden,
  • wassersparend gefärbt wird,
  • keine umweltschädlichen Chemikalien ins Wasser gelangen.

Gute Arbeitsbedingungen

Kaufe von Brands denen faire Arbeitsbedingungen von Textilarbeiter:innen in ihrer Lieferkette eine Selbstverständlichkeit sind.

Tierwohl

Achte darauf, dass bei der Produktion deiner Wolle das Tierwohl einen hohen Stellenwert hat.

Besonders empfehlenswert finde ich Wolle von Wanderschafen.
Sie pflegen wertvolle Kulturlandschaften und leben nahezu in Freiheit.
Ihre Wolle fällt sozusagen als Nebenprodukt der Landschaftspflege an, was die Produktion von Wollfasern sehr umweltfreundlich macht.
Bei der Wanderschäferei Paula und Konsorten, kannst du mehr darüber lesen.
Der Betrieb stellt zwar keine Sockenwolle her, aber du erfährst Wissenswertes über die Wanderschäferei.

Zertifizierte Wolle

Fair Trade- und Bio-Zertifikate sollen den respektvollen Umgang mit Natur, Tier und Mensch sicherstellen und den Konsument:innen eine Orientierung bieten.
Weit verbreitet, konsequent und glaubwürdig ist das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard).

Zertifikate sind für die Herstellerinnen kostspielig.
Deshalb haben gerade kleinere Unternehmen manchmal kein Zertifikat.
Du kannst daraus nicht schliessen, dass das Garn nicht nachhaltig hergestellt ist.
Im Gegenteil: es gibt sehr sorgfältig produzierte Garne von kleineren Brands, die kein Zertifikat haben.

Ausserdem deckt bis jetzt kein Zertifikat sämtliche wichtigen Aspekte der Nachhaltigkeit ab.
Wichtig ist es, von Marken zu kaufen, welche die hier genannten Punkte erfüllen.

Wie weiter?

Ja, ich weiss, da gibts ganz schön viel worauf du achten musst.
Aber keine Sorge.

Ich teste für dich fortwährend Wolle, die den oben genannten Punkten entspricht.
Das erste Wollgarn ist Mondim von Rosa Pomar.

Die Socken auf dem Titelbild sind aus diesem Garn gestrickt.
Übrigens, nicht von mir, sondern von einer lieben Strick-Bekanntschaft,
Herzlichen Dank an dieser Stelle!

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