Ich war mal eine Strickjacke
Projektideen aus alten Stricksachen
Meine Strickjacke ist nach gut fünfzehn Jahren aus der Form geraten, oder meine Körperform hat sich verändert. Wie auch immer, sie passt mir einfach nicht mehr. Ich habe aus dem schönen Zopfmuster-Gestrick, das mir in Farbe, Haptik und Optik noch immer sehr gefällt, ein Kissen und ein paar Stulpen für meine ewig kalten Füsse gezaubert.
Wenn du auf das Bild klickst, siehst du in einem Kurzvideo auf YouTube die Verwandlung von der Strickjacke zu Kissen und Stulpen! Du kannst das Video nur anschauen, wenn du die Cookies akzeptierst 😉
#1 Stulpen
Aus den Ärmeln einer Strickjacke oder eines Strickpullovers kannst du auf einfache Weise Stulpen machen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Ärmel weit genug sind, um als Stulpen zu passen.
Klicke auf das Bild und schau dir im Kurzvideo an, wie aus der Jacke ein Paar Stulpen werden!
So gehts:
Prüfe zuerst, ob du den Ärmel über dein Bein ziehen kannst. Dort, wo die Hand rausschaute, soll jetzt der Fuss sein.
Passt das?
Dann kannst du weitermachen:
- Ärmel in der gewünschten Länge abschneiden
- Garnstärke und Nadelstärke abschätzen
- An der Schnittkante die Maschen auf geeignete Stricknadel(n) heben
- mit einem Garn in einer ähnlichen Garnstärke Bündchen stricken
#2 Kissenbezug
Aus dem Hauptteil einer Strickjacke kannst du blitzschnell einen Kissenbezug mit Verschluss herstellen.
Auf dem Bild oben siehst du mein Beispiel mit Reissverschluss. Es kann jedoch auch ein Knopfverschluss sein.
Klicke auf das Bild und schau dir im Kurzvideo an, wie aus der Jacke ein Bezug entsteht!
Das Geniale daran ist, dass du jederzeit bequem den Bezug abnehmen kannst, ohne, dass du zuvor die Mühen einer Verschluss-Erstellung auf dich nehmen musstest.
So gehts:
- Drehe die Jacke auf links
- Zeichne auf der Vorderseite, wo der Verschluss ist, mit einer Kreide die gewünschte Grösse ein
- Nähe dem Strich entlang mit Geradstich in der längsten Stichlänge
- Schneide ausserhalb der Naht, im Abstand von 1 cm, einmal ringsherum
- Versäubere die offene Schnittkante mit Zickzackstich oder Overlock
- Drehe das Kissen auf rechts, füge das Kissen ein, schliesse genüsslich den Reissverschluss
Ich war mal eine Hose
Projektideen aus alten Hosen
Wenn in meinem Haushalt eine Hose ans Ende ihrer Tage gekommen ist, werfe ich sie nicht weg, sondern ich führe folgende Schritte durch:
Reissverschluss entfernen, Gurtschlaufen abschneiden, Nähte abschneiden, zerschlissene Teile abschneiden
Falls der Reissverschluss noch brauchbar ist, kommt er in den Reissverschluss-Fundus. Die Gurtschlaufen bewahre ich auch auf. Man kann sie zum Beispiel gut als Aufhänger bei einem Etui einsetzen.
Was nun an Stoff übrigbleibt, ordne ich in meine Stoffresten-Sammlung ein. Hier einige Ideen, was du aus den geretteten Stoffen nähen könntest.
Die Ideensammlung ergänze ich laufend. Schau also immer einmal wieder rein! Wenn du noch mehr Ideen hast, schreibe sie gerne die Kommentare!
Die unten stehenden Ideen werden oft und gerne aus kunststoffbeschichteten Stoffen genäht. Früher haben mich diese Stoffe magisch angezogen. Es gibt sie oft schönen Farben und mit charmanten Mustern. Mittlerweile habe ich ihnen den Rücken gekehrt. Die Herstellung und Entsorgung belasten die Gesundheit von Mensch und Umwelt. Ausserdem altern diese Stoffe ziemlich schlecht. Die genähten Sachen werden schnell unansehnlich und werden ersetzt. Auch nicht sehr umweltfreundlich. Du findest in meinen Texten umweltschonende Alternativen.
#1 Jackentasche
Ich finde, ein Geschenk muss nicht immer ein zusätzliches Objekt sein. Hier habe ich meiner Tochter als Geschenk eine Innentasche für Ihr Handy gemacht.
In meinem Fundus aus abgeschnittenen Hosen habe ich einen Stoff gefunden, der wunderbar zur Jacke passt.
So gehts:
- Jackenfutter öffnen
- Stoffstück versäubern, oben einen Saum nähen
- seitlich Nahtzugabe nach innen falten
- unten annähen, nach oben klappen
- seitlich annähen
Schau dir auch die Bildserie an!
#2 Kopfhörer-Etui
Weil ich immer Ärger mit meinem verknoteten Kopfhörerkabel habe, bin ich nach einer Analyse des Problems auf diese Lösung gekommen:
Die beiden Ohrstöpsel kommen getrennt in einen alten Fahrradschlauch. Die Stöpsel tragen nämlich massgeblich zum Kabel-Wirrwarr bei.
Danach wird er Rest des Kabels locker um den Schlauch gewickelt. So finde ich mein Kabel bei der nächsten Verwendung wohlgeordnet und sofort gebrauchsbereit vor.
Das Ganze kommt in ein kleines Etui.
Die Aussenseite des Etuis stammt von einer alten Hose. Den etwas langweiligen Stoff habe ich mit einer abstrahierten Nachempfindung des Kabels bestickt. Das Innenfutter habe ich aus einem kleinen Stoffrest genäht. Hier würde sich auch ein Stück eines ausgemusterten Hemdes eignen. Den Vintage-Reissverschluss aus Baumwolle und Metall habe ich bei OFFCUT gefunden. Das ist eine Kette von Materialmärkten in der Schweiz. Sie sammeln und verkaufen Gebraucht- und Restmaterialien und machen so aus Reststoffen wieder Werkstoffe. Kennst du auch ähnliche Materialmärkte?
Ja? Dann schreibe mir gerne unten die Kommentare!
#3 Kleines Täschchen
#4 Etui
Dieses Etui erfüllt den gleichen Zweck wie das Täschchen oben. Sein besonderer Vorteil liegt vielleicht noch darin, dass der Verschluss weiter nach unten geht und du deshalb besser siehst, was alles im Etui drin ist.
Wenn du das Etui ohne unschöne versäuberte Stoffkanten im Innern füttern willst, ist es deutlich aufwendiger als beim Täschchen.
Hosenstoffe sind manchmal ein wenig langweilig. Mit einem interessanten Futter kannst du das Etui ungemein aufwerten und persönlich machen.
Dieses Modell kannst du natürlich auch in verschiedenen Grössen nähen.
Wenn du am Anfang und am Ende des Reissverschlusses eine Gurtschlaufe einnähst, lässt sich das Etui komfortabler öffnen und schliessen.
Du kannst es sogar an der Schlaufe an einen Haken hängen.
#5 Rollmäppchen
Ich gebe zu, dass ich für den Innenstoff anstelle eines Stücks ausgemusterten Hose, einfach einen Stoffrest genommen habe. Als ich das Rollmäppchen genäht habe, war mir noch gar nicht bewusst, dass ich aus abgelegten Kleidern coole Accessoires nähen kann. Eine Hose ist zwar in der Regel nicht genug breit für das Mäppchen. Weil es innen jedoch die Unterteilungsnähte für die Fächer hat, kannst du super gut mehrere Stücke auf der Höhe dieser Nähte zusammennähen. Um den Innenstoff robuster und schmutzunempfindlicher zu machen, habe ich den Stoff vor dem Zusammennähen gewachst. Das würde ich nicht mehr machen. Denn der gewachste Stoff kann nicht gewaschen werden. Das ist für Besteck und Stifte nicht sehr praktisch.
Aussen habe ich einen dünneren Stoffrest verwendet. Da könntest du auch gut einen Teil eines ausgemusterten Hemdes benutzen.
Für die Kordel diente ein kleiner Rest einer gekauften Baumwollschnur. Du könntest sie aus Garnresten auch selbst flechten, drehen oder knüpfen. Die Rolltasche kannst du übrigens auch für Stifte, Strick- und Häkelnadeln verwenden.
Oder hast du noch andere Ideen? Wenn ja, ab damit in die Kommentare, ich freue mich auf einen regen Austausch!
#6 Picknickbag
Auch dieser Bag ist aus einem selbst gewachsten Stoff genäht. Die Nachteile sind unter
#3 Kleines Täschchen beschrieben.
Für den Bag habe ich einen plastikfreien Verschluss entwickelt:
- 2 Stück SnapPap zuschneiden
- nach Bedarf mit Textilfarbe bemustern
- Kordel zuschneiden
- Enden verknoten
- die Kordelstücke mithilfe der SnapPap-Stücke auf dem Stoff festnähen#3 Kleines Täschchen
Ich kann ja mit Etuis und Taschen nicht viel anfangen, weil ich dann immer vergesse was da drin ist und es dann nochmal kaufe. Aber meine Mama hat sich ein Täschchen für ihren Rucksack zum Sachen sortierten von mir gewünscht. Das könnte ich tatsächlich aus einer alten Hose machen.
Das ist eine wunderbare Idee, liebe Christina! Zeigst du mir das Täschchen, wenn du es fertig hast? Ich würde mich sehr darüber freuen: anja@green-needle.com
yeah! Rollmäppchen sind total im Trend 😉 schöne Ideen, hast duda, liebe Anja!
Ja, gell, so ist es! Die sind auch so super einfach zu machen! Danke dir, freut mich, dass dir meine Sachen gefallen 🤩!
Tolle Ideen!
Danke dir liebe Lili!